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+ #PRESSEMITTEILUNG +++
An die Öffentlichkeit, politischen Institutionen und Presse

Eskalationsspirale durchbrechen – deutsch-türkische Freundschaft stärken – in Raum Rhein-Neckar und auf der Welt

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit einer geraumen Zeit beobachten wir, die TÜRKISCHE GEMEINDE Rhein-Neckar e.V., besorgniserregend die zunehmende negative Entwicklung der Deutsch-Türkischen Freundschaft.

Heute leben über 3 Mio. Einwohner mit türkischen Wurzeln in Deutschland. Viele von ihnen haben noch starke Bindungen in das eigene Herkunftsland bzw. zu dem ihrer Eltern und Großeltern.

Die Türkei hat seit 2001 sehr viele Meilensteine Richtung Demokratisierung und Rechtsstaatlichkeit getan, trotz allem wird das Türkei-Thema fast ausschließlich negativ bespielt und zu Polarisierungszwecken im Hinblick auf die hiesigen Wahlen missbraucht.

In der Türkei und in Deutschland stehen wichtige Wahlen an, so wird im Saarland (26.03.2017), Verfassungsreferendum in der Türkei (16.04.2017), Schleswig-Holstein (07.05.2017), Nordrhein-Westfalen (14.05.2017) und der Deutsche Bundestag (24.09.2017) neu gewählt.

Während in Saudi-Arabien, Ägypten und dem Westbalkan vor allem in Serbien und vielen anderen Ländern auf der Welt Menschrechtsverstöße und rabiater Umgang mit Minderheiten an der Tagesordnung sind, wird dazu geschwiegen bzw. die Partnerschaften öffentlich zelebriert.

Wer die “Nein”-Kampagne unterstützt bzw. toleriert, der sollte auch der “Ja”-Kampagne Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und zu Wort kommen lassen. Freie Meinungsäußerung, Fairness, politischer Wettbewerb und mündige Bürger sind das Fundament einer funktionierenden pluralistischen Demokratie.

Seit 2014 dürfen türkische Staatsangehörige auch in den Konsulaten in ihren neuen “Heimatsländern” ihre Stimme abgeben und so die Politik ihres Herkunftslandes mitgestalten. Die deutsche Politik ist gefordert Spielregeln zu vereinbaren, die Deutschland als Einwanderungsland gerecht werden. Die Grundordnung und die Gesetze sollten für alle gelten und uneingeschränkt durchgesetzt werden. Der “Nein”-Kampagne gehören mehrere Gruppen an, die konträr zueinander stehen.

Das Tolerieren von Demonstrationen und Kundgebungen für Terrororganisationen-nahestehende Organisationen und Personen und gleichzeitige Auftrittsverbote werden dem nicht gerecht. Unter den Mitbürgern mit türkischen Wurzeln gibt es ca. 1,4 Mio. türkische Staatsangehörige, welche durch Auftrittsverbote in ihrer freien politischen Willensbildung eingeschränkt werden. Genauso verbieten sich Aussagen, von deutscher und türkischer Seite, welche die angespannte Situation, weiter verschärfen.

Aus diesem Grund sind wir besorgt, dass die Jahrzehnte lange aufgebaute deutsch-türkische Freundschaft darunter leiden wird und befürchten, dass sie auf lange Zeit Schaden annehmen kann.
Wir wollen friedlich und frei zusammenleben hier und in der Türkei, im Betrieb, genauso wie als Nachbar oder im Sportverein.

Einer der 10 Gebote lautet doch “Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen“, daran sollten wir gemeinsam festhalten.

Wir die Türkische Gemeinde Rhein-Neckar e.V. sind und wollen weiterhin, dazu beitragen, die Deutsch Türkische Freundschaft zu erhalten und zu pflegen. Darum appellieren wir an ALLE und die dazu gehörenden medialen Ausrichtungen für eine Beendigung und Beseitigung des Konfliktes beizutragen und zu unterbinden.

Mit freundlichen Grüßen

TGRN Türkische Gemeinde Rhein-Neckar e.V.
Vorstand
Bayram Türkoglu
Sevki Bilgin
Mustafa Erol
Erhan Sönmez
Hüseyin Ilbey
Cengiz Günana
Yasin Dülger